Der Verein

seit 1911

Geschichte

Die ersten Schritte

Als am Deutschen Eck der Fußball so langsam anfing zu rollen, war die TuS noch nicht dabei. Der neue Sport galt in seinen Anfangsjahren als „unfeine KörperbetĂ€tigung“ und hatte es dementsprechend schwer, sich durchzusetzen. Zwar hörten die Interessierten ab und an mal von Fußballspielen, die meist auf Spielfesten ausgetragen wurden, aber viel mehr Aufsehen erregte das „undeutsche Spiel“ nicht. Erst am 1. Oktober 1900 war es im „SchĂ€ngelland“ soweit. Vierzehn Sportfreunde, in erster Linie Gymnasiasten, grĂŒndeten mit dem FC 1900 Koblenz den ersten Fußballverein der Stadt. Dem Beispiel folgten immer mehr sportbegeisterte Jugendliche. Weitere VereinsgrĂŒndungen gab es in den Vororten von Pfaffendorf und Ehrenbreitstein. Und auch im Stadtgebiet stieg mit dem SC 1900 Fortuna Koblenz, dem SC 1907 Moselweiß, den Preußen, der Britannia, dem Ballspielclub und Rhenania Koblenz die Zahl der Kickerfreunde. Allerdings hatten einige Vereine nur eine sehr kurze Lebensdauer.

Drei NeugrĂŒndungen

Auch im Dorf der Fischer und FlĂ¶ĂŸer hatte man von dem neuen Sport Kenntnis erlangt. Bereits seit 1864 gab es mit dem TV Neuendorf einen Sportverein, doch bis zur GrĂŒndung des ersten Fußballklubs sollte es in dem kleinen Vorort der Garnisonstadt, der 1891 in das Gebiet der Stadt Koblenz eingegliedert worden war, dauern. Das Jahr 1910 gilt mit der GrĂŒndung des FC Concordia als Geburtsstunde des Fußballs in Neuendorf. Nur ein Jahr spĂ€ter folgte der FC Deutschland Neuendorf. Die SchĂŒler Johannes Kottemeier, Peter Nick, Peter Miltz, Wilhelm Miltz, Fritz Holz, Peter Schwolen, Heinrich Lamberti, Karl Bohr, Johann Blank, Wilhelm Lotz und Josef Schellenbach legten 1911 den Grundstein zur heutigen TuS Koblenz. Sie alle waren Rebellen ihrer Zeit, denn trotz Verbote ihrer Schulleitung trafen sich die Vereins- und GrĂŒndungsmitglieder zu Wettstreiten mit anderen Sportfreunden und kickten auf der Rheinschanze nahe der heutigen Goetheschule. Ein Jahr spĂ€ter wurde noch der FC Alemannia Neuendorf geboren. Doch die neu entfachte Fußballeuphorie war in der kleinen rheinischen Gemeinde sehr schnell wieder verflogen. Der erste Weltkrieg rief 1914 zu den Waffen und so mussten auch die meisten Mitglieder der Klubs die Heimat verlassen. Als Letzter stellte der FC Deutschland, der die jĂŒngsten Mitglieder besaß, seinen Spielbetrieb 1917 ein.

Neuanfang

Nach Kriegsende machten die Repressalien der SiegermĂ€chte einen Neuanfang sehr schwer. Weil Koblenz eine große Garnisonsstadt war, gab es dort besonders große Probleme. Dazu kam, dass bisher kaum ein Verein aus der Region dem Westdeutschen Spielverband beigetreten war. In Neuendorf wurde erst 1919 der Gedanke um das runde Leder wieder aufgegriffen. Die ersten Impulse gingen vom erst 18-jĂ€hrigen Heinrich Kretzer aus. Die Mitglieder der drei Neuendorfer Fußballklubs fanden sehr schnell eine Linie und grĂŒndeten mit dem FV 1911 Neuendorf einen neuen Verein, der – wie man spĂ€ter am GrĂŒndungsjahr feststellte – seine Wurzeln in dem 1911 ins Leben gerufenen FC Deutschland Neuendorf sah. Auch ein Zusammenschluss mit dem FC 1900 Koblenz schien möglich, aber letzten Endes wagte man lieber den sportlichen Vergleich mit seinem lokalen Konkurrenten. Eine, wie man spĂ€ter feststellen sollte, durchaus kluge Entscheidung, denn der Aufstieg des FV lief parallel zum Niedergang des FC 1900, wo mit Jakob Pies ein echter Neuendorfer Junge mithalf, die erste Mittelrheinmeisterschaft nach Koblenz zu holen. Pies zog es nach einem kurzen Gastspiel wieder zurĂŒck zu seinen Wurzeln. VerstĂ€ndlich, denn in seinem Heimatverein hatten sich in den letzten Monaten einige Aktive zu recht brauchbaren Kickern entwickelt. „Die Gelbe Gefahr“, so wurde das Team aus Neuendorf genannt, entwickelte sich zu einem Kassenschlager am Mittelrhein.

Der Verein blĂŒht auf

Der Platz „Am Ufer“, der Eigentum der Stadt Koblenz war, förderte das AufblĂŒhen des Klubs. Mit der Errichtung einer Straßenbahnlinie war es mittlerweile sogar auch Sportfreunden aus dem Stadtgebiet möglich, bequem zu den Heimspielen des FV anzureisen. Dies hatte zur Folge, dass um 1927 bei den Heimspielen des Klubs immer zwischen 2000 bis 3000 Zuschauer das SportgelĂ€nde in dem Koblenzer Vorort umsĂ€umten. Erfreulich ĂŒbrigens auch fĂŒr die Gastvereine, weil in diesen Jahren auch bei Meisterschaftsspielen die Einnahmen geteilt wurden. Sportlich ging es bergauf mit den Neuendorfern. Die am Oberwerth beheimatete Konkurrenz vom FC versuchte nochmals mit einer Fusion dem entgegenzuwirken, scheiterte aber wie die Geschichte belegt. DafĂŒr tauchte 1926 erstmals der Name FV Neuendorf in den Meisterlisten der Bezirksklasse, immerhin die zweite Liga, auf. 1920 war erstmals ein Team zum Spielbetrieb gemeldet worden und in der C-Klasse angetreten. Eine Übergangsstation, wie sich zwölf Monate spĂ€ter herausstellte. Der Meisterschaft folgten im Jahresrhythmus auch die Titelgewinne in der B- und A-Liga. Mit der Bezirksligameisterschaft 1926 schaffte der FV erstmals, 15 Jahre nach VereinsgrĂŒndung, den Sprung in die Erstklassigkeit und konnte auch hier nicht gestoppt werden. Gleich im ersten Jahr holte sich das Team in ĂŒberlegener Manier die Meisterschaft. In den Spielen um die Rheinbezirksmeisterschaft, der damaligen Qualifikationsrunde zur Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, erwiesen sich allerdings der CfR Köln (2:5) und die SpVgg Odenkirchen (0:6) als zu schwere Gegner. Nur die SpVgg SĂŒlz, einer der VorlĂ€uferklubs des 1. FC Köln, konnte in Neuwied mit 3:2 bezwungen werden. Die Neuendorfer blieben auch in den kommenden Jahren im Rheinbezirk dominierend. Von 1927 bis 1932 holte sich das Team jeweils den Titel im Bereich Mittelrhein. Allerdings wurde genauso regelmĂ€ĂŸig bei den Endrunden gegen die anderen Rheinbezirksmeister Lehrgeld bezahlt.

Drittes Reich und Fusion

Am 30. Januar 1933 Ă€nderte sich das Leben in Deutschland. Die Nationalsozialisten kamen an die Macht und ĂŒberwachten fortan in allen Bereichen das Leben der Bevölkerung. Der DFB hatte keinerlei Probleme damit, sich den neuen Machthabern unterzuordnen. Dabei fĂŒllten SportverbĂ€nde seit vielen Jahren das Sportgeschehen mit Leben. Neben dem DFB gab es noch die ATSB (Arbeiter-Sportbewegung) und die DJK (Deutsche Jugendkraft). Die DJK sah sich als Reichsverband fĂŒr LeibesĂŒbungen in katholischen Vereinen. 1920 war dieser Verband in WĂŒrzburg gegrĂŒndet worden und hatte auch in Neuendorf AnhĂ€nger gefunden, die den DJK Neuendorf ins Leben riefen. Auch unter seinem Dach gab es LĂ€nderspiele und Deutsche Meisterschaften im Fußball. Doch 1935 war es auch mit dem Sportverband der DJK vorbei. Die Nationalsozialisten verboten den Katholischen Sportverband. Zu diesem Zeitpunkt gab es die DJK Neuendorf schon nicht mehr. Genauso wenig wie den TV Neuendorf. Die Klubs waren 1934 mit dem FV Neuendorf 1911 fusioniert und grĂŒndeten den Großverein TuS 1911 Neuendorf.

Alle Neue macht der Juli

Die neue Zeit im Fußball begann am 13. Juli 1933. Das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft nutzte die Propagandamaschinerie dazu, Neuerungen bekanntzugeben. Zuvor waren DFB-Vorstand und AusschĂŒsse noch schnell auf die politische Linie eingebogen, um zumindest teilweise auch unter der brauen Regentschaft ihre Posten behalten zu können. Zumindest teilweise glĂŒckte dies auch. NatĂŒrlich wurden auch die Grenzen fĂŒr diese Landesgaue neu gezogen. Koblenz fiel in den Gau XI, was zur Folge hatte, dass nun Spiele gegen die Vereine aus dem Kölner und Trierer Raum zum TagesgeschĂ€ft gehörten. Die Teams erwiesen sich als zu stark und verdammten die TuS 1934 zum ersten Abstieg in der Vereinsgeschichte. Nur eine Saison dauerte die Zweitklassigkeit, 1935 gelang die sofortige RĂŒckkehr in Liga eins. Nach dem souverĂ€nen Titelgewinn in der Bezirksliga stellte auch die Aufstiegsrunde die SchĂ€ngel vor keine allzu großen Probleme. Recht schnell stellte sich heraus, dass es auch in dieser Saison nur um den Klassenerhalt ging. Nach der Hinrunde lag die Mannschaft nur drei Punkte ĂŒber einem Abstiegsplatz, und die ersten Wochen des neuen Jahres sollten auch frĂŒhzeitig die Abstiegsfrage klĂ€ren. Zum RĂŒckrundenauftakt fĂŒhrte die Reise zum Tabellenletzten Westmark Trier. Nur 2.000 Zuschauer hatten sich zu diesem wichtigen Spiel eingefunden, welches 2:2 endete. Nur eine Woche spĂ€ter kam die Trierer Eintracht ans Rheinufer. Mit 7:1 wurde das Team aus der Römerstadt erst in die Heimat, und am Ende der Saison in die zweite Liga geschickt. Begleitet wurde die Eintracht vom Ortsrivalen. Beide Vereine lagen zum Schluss abgeschlagen am Ende der Tabelle. Mit dabei in diesen Wochen war ĂŒbrigens bereits ein junger Akteur namens Josef Gauchel.

Der neue Stern

Gauchel sorgte schon seit einigen Monaten am Mittelrhein fĂŒr Aufsehen und hatte dadurch auch den Weg in Herbergers berĂŒhmtes Notizbuch gefunden. Der spĂ€tere Bundestrainer assistierte zu diesem Zeitpunkt noch Otto Nerz, der 1926 als erster Trainer der deutschen Nationalmannschaft unter Vertrag genommen wurde. Der Mannheimer Herberger war selbst dreifacher Nationalspieler und hatte unter Nerz die Sichtung des Nachwuchses als Hauptaufgabe. So stellte er auch die Mannschaft der Olympiaauswahl im Testspiel gegen die englische Profielf des FC Everton zusammen. In dem Spiel wusste Gauchel so zu gefallen, dass er auch noch den Sprung zu Olympia in Berlin schaffte. Und genau bei diesen Olympischen Spielen feierte der erste Neuendorfer sein Comeback in der Nationalelf. Beim 9:0 gegen Luxemburg trug sich StĂŒrmer Gauchel zweimal in die TorschĂŒtzenliste ein. Umso unverstĂ€ndlicher war, dass er drei Tage spĂ€ter nur auf der TribĂŒne saß und im Berliner Poststadion die 0:2-Niederlage gegen die Norweger mit ansehen musste. Das peinliche Ausscheiden forderte mit der Absetzung von Otto Nerz recht schnell sein Bauernopfer. „Die Mannschaft sei ĂŒbertrainiert worden“, so lautete der Vorwurf aus dem Verband, und der Benrather Spieler Karl Hohmann drĂŒckte sich sehr bildlich aus: „Wir hatten noch nicht mal Zeit zum Kacken“, beschrieb er die ZustĂ€nde wĂ€hrend des Trainings. Jupp Gauchel war dies egal. Er spielte sich immer mehr in den Mittelpunkt und hatte in den folgenden Jahren beim „Bundessepp“ einen Stammplatz sicher, was er seinem Förderer mit 13 Toren in 16 Spielen dankte. Erst 1942, als ein gewisser Fritz Walter die FußballbĂŒhne betrat, endete die Laufbahn von Gauchel im Trikot mit dem Bundesadler auf der Brust.

TuS als Fahrstuhlmannschaft

Bemerkenswert war, dass Gauchel selbst als „Zweitligakicker“ regelmĂ€ĂŸig zu den Spielen der Nationalmannschaft eingeladen worden war. 1936 hatten die SchĂ€ngel die Gauliga wieder einmal verlassen. Erneut dauerte auch hier die Zweitklassigkeit nur zwölf Monate. Die Mannschaft war in der Bezirksklasse tonangebend, sechs Punkte betrug am Schluss der Vorsprung auf den Tabellenzweiten aus LĂŒtzel. In der Aufstiegsrunde ließ die Mannschaft um Jupp Gauchel, der zu Saisonbeginn auch das Amt des Trainers ĂŒbernommen hatte, die Teams aus Kreuznach, Betzdorf und Köln-Poll ebenfalls hinter sich und schaffte ĂŒberlegen die RĂŒckkehr ins Oberhaus des Gaues Mittelrhein. Als im August 1938 der Startschuss in das neue Spieljahr fiel, ahnte wohl kaum jemand, dass dies die letzte unbeschwerte Saison fĂŒr viele Jahre sein sollte. Die Mannschaft von der TuS schien gut gerĂŒstet in das neue Spieljahr zu gehen, zumal sich der Klub noch hervorragend verstĂ€rken konnte. Unter anderem war Lukas „Harry“ Aurednik, gerade erst mit Rapid Wien Österreichischer Meister geworden, nach einem Freundschaftsspiel am Oberwerth ans Deutsche Eck gewechselt. Trotzdem ging es am Ende erneut eine Liga tiefer. So zumindest der Stand im Juni 1939. Eigentlich hĂ€tte am 27. August 1939 die neue Saison in den Gauligen starten sollen, doch die pausenlosen Alarmmeldungen sorgten zunĂ€chst fĂŒr eine fast komplette Absage der ersten Spieltage in ganz Deutschland. Mit dem Beginn des 2. Weltkriegs kam der Spielbetrieb vorübergehend zum Erliegen. Im Westdeutschen Spielverband hatte der Krieg eine Neueinteilung der Gauligen zur Folge, wodurch die TuS nun doch erstklassig blieb. Angesichts der kriegsbedingten EinschrĂ€nkungen der Brennstoffe sowie des Eisenbahnverkehrs war die eingleisige Gauliga Mittelrhein in zwei Gruppen aufgeteilt worden und startete mit ihrem Programm Anfang Dezember 1939. Allerdings dauerte die Freude nur einen Sommer. Als Tabellenletzter schloss man die Meisterschaftsrunde ab und musste 1940 wieder einmal in die Zweitklassigkeit absteigen. Ein Punkt fehlte am Schluss zum Klassenerhalt. Nach zahlreichen Meistertiteln Mitte der 20er Jahre schien der Klub zur Fahrstuhlmannschaft mutiert. Und diesem Ruf wurde das Team auch im Folgejahr gerecht. Erneut ging es, nach nur einem Jahr in Liga zwei, wieder nach oben. Nach Meisterschaft folgte der Durchmarsch in der Aufstiegsrunde.

Gau Moselland

Der Krieg hinterließ Spuren. Nicht nur, dass immer mehr MĂ€nner in den Kriegseinsatz mussten und die Klubs vermehrt anstatt Vereinsmitgliedern plötzlich Fronturlauber in ihren Reihen beherbergten, auch die Organisation der Spiele verĂ€nderte ihr Gesicht. DarĂŒber hinaus gab es durch die Annektierung von Luxemburg auch sportliche „NeuzugĂ€nge“ aus dem Großherzogtum, die zumindest bei der Ermittlung des Gaumeisters als Gegner auftauchten. Die SpielstĂ€rke der „neuen“ Gauklasse war erheblich gesunken. Die TuS dominierte plötzlich als Neuling, gemeinsam mit der SG Eintracht Kreuznach, die Liga im Osten. Meister wurden am Ende die NahestĂ€dter dank des besseren TorverhĂ€ltnisses.

Erstmals Gaumeister

Noch verlief der Spielbetrieb insgesamt recht reibungslos. Zwar gab es bereits Luftangriffe ĂŒber Deutschland, aber die Nationalsozialisten setzten alles daran, dass die Bevölkerung im Fußball Zerstreuung fand. Im Gau Moselland war die zweite Spielzeit gestartet worden, an deren Ende sich die TuS in ĂŒberlegener Manier die Meisterschaft sicherte. Im Vergleich mit dem Gaumeister der Gruppe 2 setzte sich die TuS ebenfalls durch, sodass 1942 erstmals Neuendorfer Fußballer in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft standen. Hier war Viktoria Köln als Gegner „angeordnet“ worden. Durch die vermehrten Luftangriffe war man im Sportbund zu dem Entschluss gekommen, das Reisen zu den Spielen zu vereinfachen. Die Euler-SchĂŒtzlinge siegten im Koblenzer Stadion mit 2:0. Somit war das erste Koblenzer Endrundenabenteuer recht schnell beendet.

Erneut in der Endrunde

Als im Sommer 1943 die fĂŒnfte Kriegsmeisterschaft angepfiffen wurde, zeichnete sich immer mehr der Zusammenbruch des dritten Reiches ab. Auch Koblenz stand mittlerweile unter Dauerfeuer der Alliierten. Erneut setzte sich die TuS in der Gauliga Moselland Ost sicher durch, gewann auch gegen den Meister der Westgruppe und stand dadurch wieder in der Endrunde. Hier ging es zum FC Schalke 04, wo man deutlich mit 0:5 unterlag. Es sollte einer der letzten Auftritte der Neuendorfer Kicker vor Kriegsende bleiben. Die Kriegswirren machten einen Saisonstart im Gau Moselland unmöglich. Bereits im Oktober 1944 hatten die Alliierten Aachen eingenommen und machten sich von dort auf in Richtung Moselland, wo auch im FrĂŒhjahr 1945 der Krieg dann sein Ende fand. Das letzte feststellbare Spiel einer TuS-Elf gab es am 13. August 1944 gegen eine Auswahlmannschaft der Region Mosel, wo ein 7:5-Erfolg heraussprang.

Erfolgreiche Nachkriegszeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die TuS aufgelöst, aber umgehend als SpVgg Neuendorf wieder gegrĂŒndet und bereits 1947 in TuS Neuendorf rĂŒckbenannt. Den heutigen Namen trĂ€gt der Verein seit dem 15. MĂ€rz 1983. Kurz vorher hatten sich „Traditionalisten“, die den alten Namen behalten wollten, als „TuS Neuendorf 1982“ abgespaltet. Ihre erfolgreichste Zeit hatte die TuS in den ersten zehn Nachkriegsjahren, als sie der Spitzengruppe der Fußball-Oberliga SĂŒdwest angehörte und dreimal SĂŒdwest-Vizemeister wurde. 1948 erreichten die Neuendorfer das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft (1:5 gegen den 1. FC Kaiserslautern in Wuppertal). 1950 und 1956 spielten sie ebenfalls in der Endrunde, kamen aber nicht mehr so weit. Drei Jahre spĂ€ter stieg der Verein aus der Oberliga ab. Nach der RĂŒckkehr 1960 gehörten die Neuendorfer zum unteren Tabellenmittelfeld. In der 1963 als Unterbau der neuen Bundesliga gegrĂŒndeten Regionalliga SĂŒdwest verpassten die Neuendorfer keine Saison, gehörten aber nur selten zur Spitzengruppe. 1968 und 1969 nahmen sie als Vizemeister hinter dem SV Alsenborn (1969 punktgleich) an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga teil, scheiterten aber in ihren FĂŒnfergruppen im ersten Jahr als Dritter hinter dem Aufsteiger Offenbacher Kickers und Bayer 04 Leverkusen, im zweiten Jahr als FĂŒnfter hinter Rot-Weiss Essen, VfL OsnabrĂŒck, Karlsruher SC und Tasmania Berlin. 1974 verpassten die Neuendorfer die Qualifikation zur neuen 2. Bundesliga deutlich. In der Amateurliga Rheinland gehörte die TuS zu den Spitzenmannschaften. 1976 musste ein Entscheidungsspiel (1:2 gegen Eintracht Trier) her, um die Meisterschaft zu entscheiden, 1977 und 1978 wurden die Neuendorfer in der regulĂ€ren Saison Rheinlandmeister. Den Aufstieg in den Profifußball schafften sie erneut nicht, qualifizierten sich aber fĂŒr die 1978 gegrĂŒndete Amateur-Oberliga SĂŒdwest. Aus der stieg die TuS 1981 ab.

Das Wunder vom Oberwerth

Die RĂŒckkehr in die höchste sĂŒdwestdeutsche Liga gelang erst 1994, als diese nur noch Oberliga SĂŒdwest hieß und als Unterbau der neuen Regionalliga nur viertklassig war. 1996 verpassten die Koblenzer erneut einen Aufstieg. Nach einer knapp abgewendeten Insolvenz im Sommer 2003 stiegen die Koblenzer 2004 ĂŒberraschend in die Regionalliga SĂŒd auf, wo sie in der Hinrunde zu den grĂ¶ĂŸten Überraschungsmannschaften zĂ€hlten. Unter anderem gelangen Heimsiege gegen den Vorjahresmeister FC Bayern MĂŒnchen (A), den SV Darmstadt 98, den FC Augsburg und den spĂ€teren Meister Kickers Offenbach. Mit 10.025 Zuschauern gab es gegen die Bayern erstmals seit Jahrzehnten eine fĂŒnfstellige Zuschauerzahl auf dem Oberwerth, die im Sommer 2005 in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Hertha BSC Berlin mit fast 15.000 Zuschauern nochmals ĂŒberboten wurde. Am 13. Mai 2006 machte die TuS Koblenz unter Trainer Milan Sasic den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt und feierte das „Wunder vom Oberwerth“. Insgesamt vier Jahre lang hielten sich die SchĂ€ngel in der zweithöchsten Spielklasse, ehe sie 2010 in die 3. Liga absteigen mussten. Nur ein Jahr darauf folgte der freiwillige RĂŒckzug in die Regionalliga, aus der die TuS vier Jahre spĂ€ter in die inzwischen nur noch fĂŒnftklassige Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar abstieg. Die Blau-Schwarzen dominierten die Liga und machten mit vierzehn Punkten Vorsprung den direkten Wiederaufstieg perfekt.

https://tuskoblenz.de/wp-content/uploads/2021/09/cropped-tus_koblenz-favicon.png

Ehrenrat

§25, Absatz 1

Der Ehrenrat des Vereins wird durch das PrĂ€sidium berufen. Die Berufung der Mitglieder des Ehrenrats, erfolgt fĂŒr 3 Jahre. Der Ehrenrat besteht aus mindestens 3 und höchstens 7 Vereinsmitgliedern. In den Ehrenrat sollen langjĂ€hrige, besonders verdiente Vereinsmitglieder berufen werden.

Detlev Pilger

Prof. Dr. Werner Hecker

Gerd Horre

Gerhard Vetter

Aufgaben des Ehrenrates

§6 Aufnahme, Absatz 4
Lehnt das PrĂ€sidium die Aufnahme eines Mitgliedschaftsbewerbers ab, kann der Betroffene innerhalb von 14 Tagen nach Zustellung des Schreibens, mit welchem die Ablehnung mitgeteilt wird, Einspruch beim Verein einlegen. Über den Einspruch entscheidet der Ehrenrat.

§8 Ausschluss aus dem Verein, Absatz 6
Gegen den Ausschluss aus dem Verein kann der Betroffene innerhalb von 14 Tagen nach Zustellung des Ausschlussbeschlusses Einsprucheinlegen. [..] Über den Einspruch entscheidet der Ehrenrat.

Absatz 7
Die Mitgliedschaft ist beendet, wenn die Einspruchsfrist versÀumt wird oder wenn der Ehrenrat den Ausschluss bestÀtigt.

§15 Mitgliederversammlung, Absatz 2
Das PrĂ€sidium entscheidet ĂŒber die Aufnahme von MitgliederantrĂ€gen auf die Tagesordnung. Lehnt das PrĂ€sidium einen Antrag ab, entscheidet der Ehrenrat ĂŒber die Aufnahme des Antrags.

§27 Vereinsstrafen
Der Ehrenrat beschließt eine Disziplinarordnung des Vereines, die von der Mitgliederversammlung bestĂ€tigt werden muss.

Vereinsvorstand

Der Vorstand der TuS Koblenz besteht laut Satzung aus sechs Personen.

https://tuskoblenz.de/wp-content/uploads/2022/02/Christian-Krey-Vereinsvorstand.png
PrÀsident

Christian Krey

https://tuskoblenz.de/wp-content/uploads/2022/02/Nils-Lappahn-Vereinsvorstand.png
VizeprÀsident

Nils
Lappahn

VizeprÀsident Finanzen

Oliver Beicht

Vorstandsmitglied Sport

Sam-Vincent Graef

https://tuskoblenz.de/wp-content/uploads/2022/02/Oliver-Feils-Vereinsvorstand-Nachwuchs-1.png
Vorstandsmitglied Jugend

Oliver
Feils

Vorstandsmitglied Kommunikation

Detlev Pilger

https://tuskoblenz.de/wp-content/uploads/2022/02/tus_krey.png
https://tuskoblenz.de/wp-content/uploads/2022/02/tus_Lappahn.png
https://tuskoblenz.de/wp-content/uploads/2022/10/Sam-Vincent-Graef-1-e1665744387789.png
https://tuskoblenz.de/wp-content/uploads/2022/02/tus_feils.png
PrÀsident

Christian Krey

VizeprÀsident

Nils
Lappahn

VizeprÀsident Finanzen

Volker Karbach

Vorstandsmitglied Sport

Sam-Vincent Graef

Vorstandsmitglied Jugend

Oliver
Feils

Vorstandsmitglied Kommunikation

Detlev
Pilger

TuS ĂŒber die Jahre

Werde TuS Koblenz Mitglied

Der Verein

tus-koblenz-footer2

Das Jahr 1910 gilt mit der GrĂŒndung des FC Concordia als Geburtsstunde des Fußballs in Neuendorf. Nur ein Jahr spĂ€ter folgte der FC Deutschland Neuendorf. Die SchĂŒler Johannes Kottemeier, Peter Nick, Peter Miltz, Wilhelm Miltz, Fritz Holz, Peter Schwolen, Heinrich Lamberti, Karl Bohr, Johann Blank, Wilhelm Lotz und Josef Schellenbach legten 1911 den Grundstein zur heutigen TuS Koblenz.

2023 © TuS Koblenz 1911 e.V. | Webdesign Spack! Medien